Ihr habt Lust, selbst einmal mit Wasserfarben zu malen und möchtet wissen, welche Materialien ihr hierfür benötigt? Wasser, Farbe, Papier. Ganz einfach, oder doch nicht? Ich habe alles Notwendige aufgelistet für den schnellen Start und weitere hilfreiche Materialien, wenn ihr am Malen Gefallen gefunden habt und euch noch weiter ausprobieren wollt.
Achtung: Diese Liste ist nicht vollständig. Es handelt sich hierbei um Materialien, die ich besonders gerne und oft für meine Bilder verwende. Für weitere Tipps verweise ich auf die gängige Literatur zum Thema „Watercolor“ und „Aquarellmalerei“.
Wenn es ganz schnell gehen soll
- Farbe und Pinsel: Ich habe unterschiedliche Aquarellfarben ausprobiert und musste wesentliche Unterschiede in ihren Eigenschaften feststellen. Bei einigen Herstellern verlaufen die Farben wenig und man kann exakter arbeiten. Dafür erhält man kaum die klassischen Watercolor-Effekte. Beides hat Vor- und Nachteile. Daher startet mit einem kleinen Kasten und probiert die Farben aus. Ihr solltet mindestens einen dicken und einen schmalen Pinsel zur Hand haben.
- Papier: Für den Start probiert einmal richtiges Aquarellpapier aus. Dieses ist besonders dick und hält auch einer größeren Menge Wasser stand. Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern, Wenn ihr eher weniger kolorieren wollt, weniger Wasser verwendet und eventuell auch mit Handletterings experimentieren wollt, lohnt es sich Mixed Media Papier auszuprobieren.
- Bleistift und Radiergummi: Euer Motiv wollt ihr höchstwahrscheinlich vorzeichnen. Hierfür benötigt ihr einen Bleistift mit Härtegrad HB oder H. Beim Vorzeichnen solltet ihr nur ganz leicht aufdrücken. Drückt ihr zu stark auf oder ist euer Bleistift zu weich, kann man die Linien später zu sehr sehen.
- klares Wasser in einem Glas: Das kann auch ein Trinkglas sein. Ich habe zwei spezielle Gläser, die ich nur für diesen Zweck verwende
- Küchentuchpapier und/oder Wattestäbchen: Wenn ihr zu viel Wasser auf dem Papier habt, könnt ihr dieses mit dem Küchentuchpapier aufsaugen, für kleinere Stellen lohnen sich auch Wattestäbchen. Auch für das Abstreifen von zu viel Wasser am Pinsel kann man das saugfähige Papier verwenden.
Was ich außerdem noch für sinnvoll halte
- Brush-Pens und Fineliner: Für Handletterings, Lineart und schwarze Konturen könnt ihr dicke oder dünne schwarze Fineliner und Brush-Pens verwenden. Diese könnt ihr entweder vor oder nach dem kolorieren auftragen. Wollt ihr es vorher tun, achtet auf wasserfeste Stifte.
- Maskierflüssigkeit: Zum Aussparen von weißen Flächen empfiehlt sich Maskierflüssigkeit. Diese gibt es in Stiftform und als Fläschchen/Gläschen. Die Stiftform ist besonders hilfreich bei kleinen, filigranen Details.
- Washi-Tape: Schöne weiße Ränder oder Bereiche kann man erzeugen, indem man sie vor dem kolorieren mit Washi-Tape abklebt. Vorsicht: Probiert dies vorher einmal auf eurem Papier auf. Klebt das Tape zu stark, ruiniert ihr euch beim Abziehen die abgeklebten Stellen.
- Skizzenbuch: Ich skizziere meine Motive und Handletterings zunächst in einem Skizzenbuch. Außerdem erarbeite ich dort kleine Scribbles, um grob Layouts und Zusammenstellungen auszuprobieren. Bin ich mir mit dem Layout sicher, übertrage ich das Motiv auf das Aquarellpapier.
- Lichttisch: Gelegentlich sind die Motive im Skizzenbuch schon so gut, dass ich sie direkt übernehmen kann. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Lichttisch zum Abpausen. Auch wenn man im Zeichnen noch nicht geübt genug ist und trotzdem tolle Motive malen möchte, kann man diese zum Üben abpausen. Achtet hierbei auf das Copyright des Originals!
Weitere Tipps und Tricks
- Wassertankpinsel: Diese sind Geschmackssache. Ich habe noch keine Wassertankpinsel gefunden, die meinen Ansprüchen gerecht wurden.
- Hilfsmittel für Effekte:
- Salz: Schüttet Salz auf einen noch nassen gefärbten Bereich. Das Salz verdrängt die Pigmente der Farbe und hinterlässt interessante Strukturen nach dem Trocknen.